Cannabisblüten verfügen über ein charakteristisches Aroma. Je nach Darreichungsform überträgt sich dies auch auf medizinische Präparate und wird von Patient:innen als mehr oder weniger angenehm empfunden. Der Geruch von Cannabis gibt Aufschluss über die zugrundeliegende Sorte und Qualität.
Die für die Geruchsnoten verantwortlichen Stoffe werden auch Terpene genannt. In diesem Artikel erhalten Sie Auskunft über die aromatischen Eigenschaften von Terpenen, ob der Geruch auf bestimmte Wirkungsprofile hinweist, worauf in der täglichen therapeutischen Anwendung zu achten ist und welche Alternativen es gibt, wenn Ihnen der Geruch von Cannabispräparaten nicht zusagt.
Wenngleich große Unterschiede zwischen verschiedenen Sorten bestehen, wird der Cannabisgeruch in der öffentlichen Wahrnehmung oft als süßlich, erdig oder holzig beschrieben. Dabei weist er Ähnlichkeiten zu anderen Pflanzen auf, darunter Hopfen, Oregano, Basilikum, Thymian und Rosmarin.[1]
Neben Präparaten in Blütenform gibt es auch flüssige Cannabis Extrakte. Diese nehmen entweder das Aroma des Trägermittels an oder weisen ähnliche Geruchsnoten wie ihr Äquivalent in Blütenform auf. Ist letzteres der Fall, handelt es sich oft um sogenannte Vollspektrum-Extrakte, in denen neben den medizinischen Wirkstoffen auch Anteile der pflanzlichen Terpene enthalten sind.
Besonders die Terpene, die natürlichen Duft- und Geschmacksstoffe, spielen eine wichtige Rolle, da sie den einzigartigen Geruch und das Aroma jeder Sorte prägen. Die Vielfalt der Aromen ermöglicht es den Cannabis Patienten, aus einer Vielzahl von Sorten mit unterschiedlichen Cannabisaromen zu wählen, die nicht nur angenehm duften, sondern auch Einfluss auf die Wirkung haben können.
In der deutschen Öffentlichkeit wird zunehmend über die medizinischen und therapeutischen Vorteile von Cannabis diskutiert [3].
Die verschiedenen verfügbaren medizinischen Cannabisprodukte ermöglichen es Patienten, eine Auswahl zu treffen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und therapeutischen Anforderungen abgestimmt ist. Ob in Form von Blüten oder Extrakten – die Vielfalt der Cannabispflanzen mit ihren spezifischen Terpenprofilen bietet eine Auswahl, die sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich der Wirkung auf den therapeutischen Einsatz abgestimmt ist.
Die therapeutische Wirkung von medizinischen Cannabis beruht auf den Cannabinoiden Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).[2] Beide Stoffe sind geruchlos. Dementsprechend gibt es auch keinen aromatischen Unterschied zwischen Cannabispräparaten mit höherem THC- oder CBD-Gehalt. Erfahrene Patient:innen sind jedoch unter Umständen dazu in der Lage, den spezifischen Geruch einer Sorte zu identifizieren. Da Cannabissorten über unterschiedliche THC- und CBD-Anteile verfügen, gibt der Geruch also mittelbar Aufschluss über das erwartbare Wirkungsprofil. Mitunter erzeugen günstige Anbaubedingungen eine hohe Terpendichte, die für ein intensives Aroma sorgt.[3]
Terpene sind natürliche Stoffe, die in allen Pflanzen vorkommen. Sie sind für den betreffenden Organismus nicht überlebensnotwendig, erfüllen jedoch eine Reihe von nützlichen Aufgaben. Mitunter tragen sie dazu bei, Insekten anzulocken, um die Bestäubung zu fördern oder Fressfeinde zu vertreiben. Ferner bestimmen sie das äußere Erscheinungsbild, den Geschmack und den Geruch der Pflanze.
Es existiert eine große Vielfalt verschiedener Terpene mit jeweils unterschiedlichen chemischen Eigenschaften. Die folgenden Terpene stellen eine Auswahl dar, die sortenspezifisch und geruchsbezogen in Cannabis enthalten sein kann.[4]
Wenn Sie den Geruch von Cannabis als unangenehm empfinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihnen die therapeutische Anwendung so angenehm wie möglich zu gestalten. Liegen der Cannabis Therapie medizinische Blütenpräparate zugrunde, ist die Nutzung eines Vaporisators notwendig. Er ermöglicht Ihnen, die Wirkstoffe zu inhalieren, ohne die Cannabisblüten zu verbrennen. Das mindert nicht nur die Geruchsentwicklung, sondern vermeidet die Aufnahme von Schadstoffen und bietet eine hohe Bioverfügbarkeit.[6] Zwecks Geruchsvermeidung ist es beim Inhalieren von Cannabisblüten zudem sinnvoll, für eine ausreichende Frischluftzufuhr zu sorgen. Sollte Ihnen der spezifische Geruch des Präparats nicht zusagen, können Sie sich bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin gegebenenfalls nach einer anderen Blütensorte mit ähnlichem Wirkungsprofil erkundigen.
Eine Alternative stellen geruchsneutrale Cannabisöle dar. Cannabisöle enthalten die medizinischen Wirkstoffe in konzentrierter Form. Sofern es sich nicht um ein Vollspektrum-Extrakt handelt, wurde der Großteil der geruchstragenden Terpene bei der Herstellung aussondiert. Die Einnahme von Cannabisölen erfolgt sublingual oder oral.
Der charakteristische Geruch von Cannabis kann an Kleidungsstücken und anderen Textilien haften bleiben. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um ihn effektiv zu entfernen. Für kurzfristige Lösungen bieten sich spezielle Geruchsneutralisierer im Spray-Format an. Sie überdecken den Cannabisgeruch, ersetzen jedoch keine gründliche Reinigung. Eine herkömmliche Wäsche erzielt normalerweise (spätestens im zweiten Waschgang) die gewünschte Wirkung, insbesondere wenn Sie ein stark duftendes Waschmittel verwenden.
Durch das Aufhängen der Wäsche im Freien oder in einem gut belüfteten Raum können Sie den Cannabisgeruch auf natürliche Weise abbauen. Mitunter gelten auch Backpulver oder Essiglösungen als Geruchsabsorber. Lassen Sie diese für einige Stunden einwirken, ehe Sie das Kleidungsstück abbürsten beziehungsweise trocknen lassen.
Um Cannabisgerüche aus Räumen zu lösen, sind Raumerfrischer, Duftkerzen und regelmäßiges Stoßlüften meist ausreichend. Allerdings hängt es von den Beƒdingungen vor Ort ab, wie lange sich Geruchsnoten halten. Größere Räume bauen den Cannabisgeruch schneller ab als kleinere mit geringer Luftzirkulation. Textilien wie Teppiche und Polstermöbel speichern den Geruch länger als Fliesen oder Holzböden. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen können den Abbau von Cannabisgerüchen erschweren.[1]
Der Geruch von Cannabispräparaten erlaubt keinen direkten Rückschluss auf das Wirkungsprofil, den THC- oder CBD-Gehalt. Allerdings bildet jede Sorte ein eigenes, individuelles Aroma aus, das von den enthaltenen Terpenen abhängt. Mitunter gibt es Hinweise darauf, dass sich Cannabinoide und Terpene als Entourage-Effekt therapeutisch ergänzen. Medizinische Darreichungsformen von Cannabis erzeugen eine vergleichsweise geringe Geruchsentwicklung. Unter normalen Bedingungen und bei ausreichender Belüftung können Cannabisgerüche mit wenig Aufwand beseitigt werden.
Medizinisches Cannabis ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und kann bei verschiedenen Leiden zum Einsatz kommen. Grundsätzlich dürfen alle behandelnden Ärzt:innen medizinisches Cannabis verschreiben, wenn eine Aussicht darauf besteht, das betreffende Leiden zu verringern. In manchen Fällen ist es möglich, dass die Krankenkasse die Kosten für eine Cannabis Therapie übernimmt. Andernfalls erfolgt die ärztliche Verschreibung über ein Privatrezept.
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Der Geruch von Cannabis wird hauptsächlich durch Terpene verursacht, die natürlichen Duftstoffe in der Pflanze. Diese bestimmen das spezifische Aroma und können je nach Sorte süßlich, erdig, würzig oder zitrusartig sein.
THC und CBD sind geruchlos, daher kann man den Gehalt dieser Cannabinoide nicht direkt am Geruch erkennen. Erfahrene Nutzer könnten jedoch anhand der Terpene und des Aromas Rückschlüsse auf die Sorte ziehen.
Terpene sind aromatische Verbindungen in Cannabis, die für den Geruch und Geschmack der Pflanze verantwortlich sind. Studien deuten darauf hin, dass Terpene in Kombination mit Cannabinoiden potenziell therapeutische Wirkungen haben könnten, ein Effekt, der als Entourage-Effekt bekannt ist.
Der Geruch kann durch den Einsatz eines Vaporisators anstelle des Rauchens reduziert werden. Auch Frischluftzufuhr oder alternative geruchsneutrale Cannabispräparate wie Öle können helfen.
Cannabis Geruch auf Kleidung kann durch Waschen und durch Einsatz von geruchsneutralisierenden Mitteln entfernt werden. In Räumen helfen Stoßlüften, Duftkerzen oder Geruchsneutralisierer, den Geruch zu reduzieren.
Der Geruch von Cannabis kann je nach Terpenprofil der Sorte und der persönlichen Wahrnehmung der Duftstoffe variieren. Manche Menschen nehmen bestimmte Terpene stärker wahr, weshalb Cannabis für sie intensiver riechen könnte.
Je nach Raumgröße, Luftzirkulation und Luftfeuchtigkeit kann der Geruch von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen anhalten. Textilien und Polstermöbel speichern den Geruch länger als glatte Oberflächen.
Hochwertiges, frisches Cannabis zeichnet sich durch ein intensives Aroma aus, das oft als Hinweis auf gute Anbaubedingungen und Qualität dient. Vor allem die Terpene entfalten sich bei frischen Blüten deutlicher und können auf die Sortenreinheit hinweisen.
Terpene beeinflussen nicht nur den Duft, sondern auch das gesamte Konsumerlebnis, da das Aroma oft mit der Wirkung und Qualität des Cannabis in Verbindung gebracht wird.
Ja, geruchsneutrale Cannabisprodukte wie Öle oder Kapseln sind ideal, wenn der typische Cannabis Geruch vermieden werden soll. Sie enthalten konzentrierte Wirkstoffe, jedoch mit geringem oder keinem Terpenanteil.
1. Pape, N. (2024). Das hilft gegen Cannabis-Geruch. Brisant.
https://www.brisant.de/gesundheit/drogen/cannabis-geruch-loswerden-126.html
2. Elzinga, S., Raber, J., Fischerdick, J. T. (2015). Cannabinoids and Terpenes as Chemotaxonomic Markers in Cannabis. Natural Products Chemistry & Research, 3(4).
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3. Schweiger, D. (2021). Cannabis sativa. Ein Superfood im Schatten seiner Stigmatisierung? Universität Graz.
https://permalink.obvsg.at/UGR/AC16311000
4. Cox-Georgian, D., Ramadoss, N., Dona, C., & Basu, C. (2019). Therapeutic and Medicinal Uses of Terpenes. Medicinal Plants: From Farm to Pharmacy, 333–359.
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5. Ferber SG et al. (2020). The Entourage Effect. Terpenes Coupled with Cannabinoids for the Treatment of Mood Disorders and Anxiety Disorders. Current Neuropharmacology, 18(2), 87-96.
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6. Gieringer, D, St. Laurent, J. & Goodrich, S. (2004). Cannabis Vaporizer Combines Efficient Delivery of THC with Effective Suppression of Pyrolytic Compounds. Journal of Cannabis Therapeutics, 4(1), 7-27.
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7. Kalant, H. (2001). Medicinal Use of Cannabis: History and Current Status. Pain Research and Management, vol. 6.
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9. Institut für Schlaf und Regeneration (2024). Auswirkungen des Cannabiskonsums auf den Schlaf.
https://institut-schlaf.de/auswirkungen-des-cannabiskonsums-auf-den-schlaf/
10. Stith, S. et al. (2022). The Effectiveness of Common Cannabis Products for Treatment of Nausea. Journal of Clinical Gastroenterology, 56(4), 331-338.
https://doi.org/10.1097/MCG.0000000000001534
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